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Am Dienstag, den 24. August 2004 starb in ihrem Haus in Scottsdale im Bundesstaat Arizona / USA die bekannte Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross im Alter von 78 Jahren. Die am 8. Juli 1926 in Zürich geborene Psychiaterin lebte seit 1958 in den USA. Das Nachrichtenmagazin TIME zählte sie 1999 zu den „100 größten Wissenschaftlern und Denkern“ des 20. Jahrhunderts.

Elisabeth Kübler-Ross gehört zu den Frauen, die wesentlich dazu beigetragen haben, der Welt im 20. Jahrhundert ein menschlicheres Antlitz zu geben: In der Mitte des vergangen Jahrhunderts brach sie mit einem in den westlichen Industriestaaten bestehenden Tabu, indem sie die Begegnung mit sterbenden Menschen suchte, die damals in den meisten Kliniken wie Aussätzige behandelt wurden. Durch die Entwicklung der Medizin mit ihren z. T. grandios wirkenden Heilungserfolgen waren sterbende Menschen zu einer Art „Störfaktor“ des reibungslosen medizinischen Ablaufs geworden. Sie erschienen vielfach als vermeidbare „Pannen“ des Medizinbetriebs und starben einsam, isoliert und vernachlässigt.

Mit ihrem Bericht über die Begegnung mit sterbenden Menschen und ihrer erstmaligen Erforschung und Beschreibung typischer Phasen des Sterbeprozesses erzielte sie nicht nur hohes wissenschaftliches Ansehen – darunter 23 Ehrendoktortitel – sondern fand auch bei Laien große Aufmerksamkeit. Ihr 1969 veröffentlichtes Buch („On Death and Dying“) wurde zu einem Bestseller und ist in über 25 Sprachen übersetzt worden (deutsch: „Interviews mit Sterbenden“). Ähnlichen Erfolg hatten die etwa 20 nachfolgenden Buchpublikationen. Elisabeth Kübler-Ross schaffte auf diese Weise einen verstehenden Zugang zu den Nöten und Bedürfnissen sterbenskranker Menschen.

Durch zahllose Workshops und Vorträge, die sie rund um den Globus abhielt, gab sie unendlich vielen Menschen – insbesondere Ärzten, Pflegekräften, Sozialarbeitern, Seelsorgern aber auch Laien – entscheidende Impulse, um sich angemessen sterbenden und trauernden Menschen zu nähern. Ihre Kernbotschaft war dabei, dass die Helfenden zuerst ihre eigenen Ängste und Lebensprobleme ("unerledigten Geschäfte") so weit wie möglich zu klären haben, ehe sie sich den Menschen am Lebensende hilfreich zuwenden können.

Gemeinsam mit der englischen Ärztin Cicely Saunders wurde sie zu Begründerin der weltweiten Hospizbewegung. Zu ihrem besonderen Aufgabenschwerpunkt wurde später die Arbeit mit sterbenskranken Kindern – nicht zuletzt denen, die an AIDS litten.

Auch die deutsche Hospizbewegung, die Menschen ein Sterben in Würde und ohne schwerwiegende körperliche Beschwerden und am besten zu Hause ermöglichen will, hat Elisabeth Kübler-Ross unendlich viel zu verdanken. Viele der Pioniere der deutschen Hospizbewegung haben entscheidende Handlungsimpulse der Begegnung mit dieser großen Frau und gläubigen Protestantin, wie die Deutsche Presseagentur (dpa) sie nennt, zu verdanken.